Über uns oder warum hier keine Einsätze stehen...
Immer wieder werden wir gefragt, wieso nirgends Einsatzmeldungen stehen, ob wir denn keine Einsätze absolvieren würden? Doch, wir gehen in Einsätze – immer und immer wieder. Aber wir veröffentlichen das nicht!
Rettungshundearbeit macht Spaß, hat aber einen sehr ernsten Hintergrund. Jeder Einsatz bedeutet Leid für die gesuchte Person und die Angehörigen. Wir respektieren das Leid, wir respektieren die Privatsphäre der Familien, in deren Privatbereich wir eindringen müssen, um Hinweise zu erhalten. Wir stellen unangenehme Fragen nach Streitigkeiten in der Familie, nach den letzten Stunden, in denen die Liebsten zuletzt gesehen wurden, nach Lieblingsorten und nach der Vergangenheit.
Unsere Gruppenführerin dazu: „Als ich das erste Mal für meine Hundeführerin einen Geruchsstoff aus den privaten Räumen unserer vermissten Person holte, griff ich doch sehr tief in die Privatsphäre ein. Ich ging in ein wildfremdes Zimmer und suchte mir ein Wäschestück, an dem vermutlich nur den Geruch der gesuchten Person anhaftete. Diese Situation ging mir sehr nahe. Ich stellte mir vor, jemand würde meine gebrauchte Wäsche „begutachten“ und sich ein Stück daraus nehmen.“
Jeder weiß oder kann sich vorstellen, wie es ist, wenn ein geliebter Mensch vermisst wird und weiß um die bangen Stunden der Suche. Mancher kennt die Freude, wenn wir oder andere den Menschen gesund und munter zurückbringen. Mancher kennt das unendliche Leid, wenn es nicht gelingt den Menschen zu finden oder noch schlimmere Nachrichten kommen.
Wir werden über unsere Einsätze Stillschweigen bewahren, denn keiner von uns wünscht sich, dass Fremde die Finger in tiefe, offene, schmerzende Wunden stecken, um sich damit zu brüsten.